"In den letzten Stunden hat die Ukraine-Krise eine brandgefährliche Entwicklung genommen. Es ist dies der neue unrühmliche Höhepunkt einer Krise, die schon seit langer Zeit schwelt. Der Angriff von russischen Truppen ist in keiner Art und Weise zu rechtfertigen. Das Gebot der Stunde ist daher dazu aufzurufen, die Waffen niederzulegen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Dieser Appell muss lauter sein als das von der Bundesregierung praktizierte Schreien nach Sanktionen" – so leitete der österreichische Oppositionspolitiker und FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Rede vor dem österreichischen Parlament ein. Er verurteilte Putins Angriff gegen die Ukraine, erklärte jedoch gleichzeitig, "dass es in vergangenen Jahren und Jahrzehnten sowohl von russischer Seite, als auch von den USA, der NATO und in deren Windschatten auch von der EU zu provokativem Verhalten gekommen ist".<br /><br />Gleichermaßen verurteilte er auch die Position Österreichs, das sich seiner in der Verfassung festgehaltenen Neutralität widersetzt und in die Sanktionsschreie gegen Russland einsteigt. Die seit 2014 verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben laut Experten bis zum Jahr 2017 einen Schaden von einer Milliarde Euro für die österreichische und 30 Milliarden für die europäische Wirtschaft verursacht. Kickl fragte: "Was haben die Sanktionen geopolitisch gebracht? Die Sanktionen haben Russland näher an China gebracht. Die neuen Sanktionen werden vor allem energiepolitisch ein Schnitt ins eigene Fleisch. Diesen Schritt als Heldentat zu verkaufen, halte ich für unverantwortlich – gerade auch aufgrund der aktuellen Energiepreisentwicklung, die den Menschen in Österreich große Sorgen bereitet."<br /><br />Wer glaubt, Russland durch Wirtschaftssanktionen in die Knie zwingen zu können, der sei naiv, wer glaubt, Russland militärisch Einhalt bieten zu können, der sei für den folgenden weltweiten Flächenbrand verantwortlich, resümierte der Politiker.